Geschichte des Trautoniums: Die Anfänge

Die Anfänge
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Die Zukunft


1927 wurde in der Hochschule für Musik in Berlin die Rundfunkversuchsstelle (RVS) gegründet, mit dem Ziel das Verhältnis von Musik und Technik im Rundfunk zu untersuchen. Dort bekam Friedrich Trautwein 1929 eine Dozentur für musikalische Akustik.
Trautwein hatte den Plan ein elektrisches Musikinstrument zu konstruieren. Aus Etatgründen sollte das Gerät eine möglichst einfache Konstruktion sein.
Er hatte schließlich die Idee einen Widerstandsdraht - in einigem Abstand und elektrisch isoliert - über eine lange Metallschiene zu spannen. Daran schloss er eine Glimmlampe und eine Röhre an. Die Gitterspannung der Glimmlampe wurde durch den Punkt bestimmt, wo der Widerstandsdraht die Schiene beim spielen berührte, und änderte die Frequenz der damals so genannten Kippschwingung (Sägezahnschwingung) und damit der Tonhöhe.
Das so im Labor entwickelte Gerät - das erste Trautonium - war 1930 vorführbereit.

Oskar Sala, Paul Hindemith und der Pianist Rudolph Schmidt spielten Kompositionen von Hindemith zum Fest der neuen Musik in Berlin. Durch die überragende Kritik auf das erste Konzert motiviert entstand unmittelbar danach das "Concertino für Trautonium und Streichorchester" wiederum komponiert von Paul Hindemith. Dieses Stück wurde 1931 auf der Zweiten Tagung für Rundfunkmusik im München uraufgeführt.
Schon 1930 wurde das Trautonium zur Produktion von Filmmusik eingesetzt. Eine der ersten Produktionen waren Propellergeräusche in dem Arnold Franck Film "Stürme über dem Mont Blanc", die Oskar Sala realisierte.
1932 wurden auf der Berliner Funkaustellung u.a. die elektrischen Instrumente von Theremin und Trautwein präsentiert. Diese Veranstaltung gipfelte in der gemeinsamen Aufführung der Ouvertüre der "Diebischen Elster".
Die Akzeptanz des neuen Instrumentes sieht man wohl am besten daran, dass 1933/34 das Volkstrautonium von Telefunken in kleiner Serie hergestellt wurde.


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